Hünxe Milchweg
Die Milchstraße, eine nicht einfache Galaxy …Jeder hat das Wort schon einmal gehört, die meisten haben das, was sich dahinter verbirgt, schon einmal gesehen. Aber vollständig verstanden hat das System noch keiner….Nach einem letzten Systemcheck schließe ich die Luke meiner Fahrradtasche. Der Countdown läuft ab, und ich begebe mich gemeinsam mit meiner Begleiterin Kapitän “Lotte” auf einer Reise die sich derzeit aber sehr aktuell auf dem Boden der Tatsachen abspielt.
Der Countdown läuft ..
Die Milchstraße oder richtiger Weise der Milchradweg möchte mir die Milchwirtschaft erlebbar machen. Auf meiner Fahrt durch die Ku(h)lturlandschaft erfahre ich mehr über Milch, Milcherzeugung, Kühe und Landschaftspflege, ohne dass dabei die regionalen Besonderheiten der Milchwege zu kurz kommen.Die Natur ist klasse, und es gibt viel zu sehen, aber auch viel zum nachdenken. Lotte erklärt mir auf ihren Tafeln wie wichtig eine gute Vermarktung der Milch sei. Das macht sie mit Ihren Stations-Tafeln sehr anschaulich, und zeitweise fühle ich mich auf der Milchstraße schwerelos verloren mit meiner bisherig gekauften Discountermilch.
Alle Blicke und Erfahrungen saugen sich wie Wasser in meinem Schwammgehirn auf, und ehe man sich versieht steht man im Grünen mit einer Tasse heißen Kaffee und ERLEBT mit allen Sinnen! Sieht man dann abseits dieser Tour und in anderen Gebieten aber diese technisch 1a geleckten und aufgerüsteten Betriebe mit ihren Biogasanlagen und Robotik-Systemen und diese unglaublichen Mengen an Stall-Vieh, so wird auch mir schnell klar, dass diese Milch nicht nur in unsere Region vermarktet werden kann, sondern Vertriebswege in anderen fernen Galaxien braucht, um die unglaublichen Milchmengen loszuwerden. Und das zu bestimmt nicht zu tollen Preisen, gerade dann wenn ein Handelsabkommen platzt, oder ein Embargo existiert.
“Houston YOU have a Problem! “
Ob ich aufgrund der Fehlkalkulation der Landwirte jetzt teurere Milch kaufen werde bleibt jedoch abzuwarten. Einen Denkanstoß hat es jedoch für mich gegeben. Andererseits wird auch besonders naturschonend gewirtschaftet, und der gesunde Mix aus Ackerbau, und Viehhaltung prägen das tolle Naturbild, gerade hier am Niederrhein. Die Tour führt durch kleine Wäldchen, entlang kleiner Schlösser, über Bahntrassen, und teilweise parallel dem Kanal, wo Kinder recht sorglos neben Güter(raum)schiffen schwimmen. Populär ist dabei das „Von Brücken in den Kanal Springen „ Die Schwerelosigkeit zollt ihren Tribut, und die Anziehungskraft lässt so manche Arschbomben noch weit im Raum klingen.
Fazit: Nach ca. 25 km lande ich wieder sicher am Raumparkplatz. Angedockt am Mutterschiff fahre ich zurück nach Hause, mit dem Wissen wie aus Gras Milch wird, und wie abwechslungsreich eine solche Tour sein kann.