Volkel – Über den Wolken!
>>Über den Wolken – Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein<< Ein Lied das ein Jeder kennt und wohl automatisch mit Urlaub, Freiheit und dem gewissen unbekannten über den Wolken verbindet. Das Lied beschreibt die Gedanken des Sängers Reinhard Mey, der auf einem Flugplatz steht und einem Flugzeug beim Abheben zusieht. Etwas hinter der deutschen Grenze bei Goch, in der niederländischen Provinz Nordbrabant, befindet sich ein kleiner regional bekannter Militärflugplatz der königlichen Luftmacht. Die internationale Kennung lautet IATA: UDE, ICAO: EHVK. Hier vor Ort sagt man jedoch ganz einfach Vliegbasis Volkel dazu.
Umgeben von Grünflächen fällt dieser Militärflughafen kaum auf, und die Region lädt zu wunderschönen Radtouren ein. Vliegbasis Volkel ist die Heimat von zwei F-16 Fighting Falcon-Staffeln mit den Nummer 312 und 313. Die F-16 Fighting Falcon ist ein einstrahliges Mehrzweckkampfflugzeug, das ursprünglich für die U.S. Air Force entwickelt wurde. Sie wird seit 1976 produziert und war ursprünglich nur als leichtes Jagdflugzeug geplant. Die hohe Nachfrage führte jedoch dazu, dass das Flugzeug ab 1993 zum Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug weiterentwickelt wurde.
>>Alle Ängste, alle Sorgen-Sagt man- Blieben darunter verborgen. Und dann -Würde was uns groß und wichtig erscheint- Plötzlich nichtig und klein<<
Kleine Seen, Kiesbaggereien sowie schöne Waldpartien begleiten mich direkt beim Start, und nach etwa 8 km erscheint auch schon eine ausgemusterte F-16 Fighting Falcon. J246. Die Maschine wurde als Monument für die Ortschaft Volkel mitten auf einem Kreisverkehr platziert. Imposant zeigt sie mit der Nase in Richtung Start / Landebahn. Hier am Boden vom Kreisverkehr, mache ich mir jedoch wohl ein paar Ängste und Sorgen, denn nach dem 2ten Weltkrieg, und dem kalten Krieg, wo der Flughafen an Bedeutung gewann, wirkt diese Art der Präsentation auf mich sehr nachdenklich. Gerade heute im Jahr 2019 schmeckt man förmlich die Brisanz zwischen den großen Weltmächten, und was für mich eins nichtig und klein war, bekommt hier vor Ort, fast greifbare Größe.
>>Dann ist alles still, ich geh- Regen durchdringt meine Jacke.
Irgendjemand kocht Kaffee, In der Luftaufsichtsbaracke<<
Vom Regen ist hingegen heute nichts zu sehen. Vielmehr sind es die frostigen Temperaturen, die die Landschaft in einem Glitzermeer verwandeln. Die kleinen Seen und Bäche wirken wie aus einem Eismärchen, und das Vieh auf dem Feld bildet kleine Kuschelgruppen um sich die Körperwärme zu teilen. Nach 25 km halte ich an, denn auch ich gönne mir einen heißen Kaffee aus der Thermoskanne.
Die Niederlanden hier in Noord Braband sind schön flach und bietet wenige Steigungen. Dennoch entdecke ich auf der Strecke eine kleine Kunst – Ski Piste. Mit einem Minilift geht es für die Besucher ca. 30 Meter Bergauf, und zwischen DJ Ötzi und Plastikfußboden ist die Abfahrtstimmung bei „Groß und Klein“ sehr ausgelassen.
Weiter geht es in Richtung Zeeland. Die Radfahrwege führen entlang vieler Felder, und man „streift“ nur kurz die Siedlung. Überall dampft es aus den kleinen Schornsteinen und am Stadtrand von Zeeland wohnt ein Lokalmatador- Vierbeiner mit dem Namen: Der Esel von Zeeland. Die Strecke führt abseits der Straße immer parallel dem Peelweg. Irgendwann erscheint die Rückseite der Landebahn, und man sieht den Futuristischen Tower.
>>In den Pfützen schwimmt Benzin- Schillernd wie ein Regenbogen
Wolken spiegeln sich darin- Ich wär’ gern mitgeflogen<<
Schillernd wie ein Regenbogen, gibt die Sonne am Rande der Landebahn ihr bestes. Zwischen Stacheldraht, Zaun und alten Wachpostenhäuschen wirkt das Gegenlicht schon fast Romantisch. Ein Hubschrauber ist in der Ferne zu hören, und ich sehe noch kurz die Silhouette, bevor dieser irgendwo auf dem Arsenal landet. Neben dem militärischen Einsatz ist der Standort Volkel auch Stützpunkt von einem Rettungshubschrauber. Dieser Traumahelicopter wird im Auftrag der Universitätsklinik Radboud Nijmegen Medical Center hier betrieben.
Ende und Start ist ein kleiner Parkplatz in der Peelschen Heide. Die Peelsche Heide war früher Teil vom Stützpunktes Volkel. Die Deutschen bauten im zweiten Weltkrieg an drei Standorten in der Volkel- Luftwaffenbasis Hangars, darunter drei landwirtschaftliche Hangars. Es waren Hangars, die aus der Luft zur Tarnung wie Bauernhöfe aussahen. Während des Bombardements der Alliierten vom 3. September 1944 wurden alle Hangars mit den Flugzeugen zerstört. Nur der größte von der deutschen Firma Deisel gebaute Hangar ist intakt geblieben und wird auf der Airbase noch genutzt. Aus lokaler Initiative und mit Hilfe der Naturverbände wurde das Gebiet „Peelsche Heide“ für Natur und Erholung umgebaut. Mitten auf dem neu angelegten See, steht noch ein Stück der Mauer, vom zerstörten Hanger.
Fazit :
Man muss nicht hoch hinaus, um die schöne Landschaft vor Ort zu sehen. Für einen kurzen Fahrradurlaub ist die Region wunderbar aufgestellt. Am 14. und 15. Juni gibt es die Luchtmachtdagen 2019. Dann öffnet der Militärflughafen seine Pforten, und es werden den rund 50.000 Besuchern viele Flugshows geboten. Wer hingegen vor Ort noch mehr erleben möchte, kann im Kinder -Familienpark „Billy Bird“ eine tolle Zeit verbringen.
Infolink: Luftmachtdagen
Infolink: Billy Bird