Wander- und Radweg “75 Jahre Freiheit” -Niederrhein
Wander- und Radweg “75 Jahre Freiheit” -Niederrhein Wer mit seinem Radel, oder zu Fuß den tiefen linken Niederrhein bereist, wird gerade in der Düffel oder im Oijpolder die wohl friedlichste Natur erleben wollen. Es sind im Herbst die Wildgänse, oder ganzjährig die Niederungen mit ihren Flusslandschaften nebst Flora & Fauna, die diese Naturgegebenheiten im Grenzgebiet zu den Niederlanden wohl einzigartig machen.
Ein neuer, rund 7 km langer Wander- oder Radfahrweg in der Region Zyfflich / Berg en Dal möchte durch eine Kooperation der Gemeinde Kranenburg, der Euregio, dem LVR, die Stiftung Thornsche Mühle, Interreg sowie der Gemeinde Berg en Dal die Geschichte vom Krieg am Niederrhein erneut aufzeigen, damit sich die heutigen Besucher an der Vergangenheit erinnern. Denn – , gerade 1944, zum Ende des 2. Weltkrieges war diese Region alles andere als friedlich.
Vor genau 75 Jahren, es war im Winter 1944, begann zum Ende des 2. Weltkrieges einer der wohl größten Heeres-Militäroperationen hier am linken Niederrhein. Wo zuvor im September 1944 die größte Luft-Boden-Operation der Alliierten mit dem Decknahmen Operation Market Garden nur Teilerfolge zur Bekämpfung der deutschen verzeichnen konnten, sollte im Winter 1944 durch die Operation Veritable (zu deutsch: Die Schlacht im Reichswald) das westliche Rheinufer zurückgewonnen und der Rhein letztendlich überquert werden.
Hierzu wurden unzählige britische, kanadische und US-amerikanische Soldaten zusammengezogen, um die Achsenmächte in Richtung Deutschland zurückzudrängen. Die Menschen vor Ort mussten evakuiert werden. Es marschierten hunderttausende von Alliierten aus den Niederlanden über die Grenze. In der Region der heutigen Gemeinde Kranenburg, besonders in den Grenzgebieten wie Zyfflich sowie im Außenbereich von Nijmegen wurden die Landstriche gleich 2-mal bewusst geflutet. Im Dezember 1944 sprengte die Wehrmacht einen Deich in der Nähe von Arnhem (deutsch: Arnheim) und im Februar 1945 ließen die deutschen Kräfte den Ooijpolder und die Düffel unter Wasser setzen. Das Wasser, der neue Feind der Alliierten und der noch übrigen Bevölkerung, sorgte in dieser Periode wohl mit zu den größten Verwüstungen. Das Leid der Bevölkerung bekam ein unvorstellbares Ausmaß denn viele verloren nicht nur Ihr Hab und Gut, sondern auch ihre bis dato noch trockenen Häuser oder Schutzvorrichtungen. Auch die Anfuhr von Material und neuen Alliierten – Truppen waren in den gefluteten Landstrichen fast unmöglich geworden. Der Kampf zwischen Wasser, Schlamm und der deutschen Wehrmacht war verehrend.
Ich starte meine Tour an der Thornschen Mühle auf der niederländischen Grenze. Der stolze Adebar hat es sich vor der Mühle auf seinem Nest gemütlich gemacht. Die Sonne scheint, und die wärmenden Frühlingsstrahlen kommen nicht nur den Störchen, sondern auch mir ganz gelegen.
Die Rundtour wird begleitet von verschiedenen Infotafeln in deutscher und niederländischer Sprache. Sie sind illustrieren mit Archiv-Bildern, die die Geschehnisse der Region während des Krieges, aber auch im Wiederaufbau zeigen.
Über schöne Feldstraßen geht in Richtung Wylerbergmeer wo auch die heutige Grenze verläuft. Die Äcker sind größtenteils schon gepflügt, und viele Schwäne haben sich auf den Weiden ausgebreitet.
Über Zyfflich führt der Rundweg entlang den alten Zollwegen und Wirtschaftswegen wieder zum Startpunkt zurück. Ein Quereinsteigen ist als jederzeit möglich.
Fazit: Eine schöne Strecke die sehr geschichtsreich ist. Was sich auf den einzelnen Tafeln verbirgt, sollte ein jeder für sich selbst entdecken, eines ist jedoch verraten: Auch die folgende Generation wird durch das Arrangement des Weges in Ihrer Erinnerung an dem Krieg „Wach“ gehalten!
Da der Weg noch nicht perfekt ausgeschildert ist, hier die GPX Informationen, wie ich den Weg erfahren habe.