Urk – Ein Traum im Königreich
Ein Traum im Königreich – Weltkulturerbe Schokland und der wohl schönste fieseste Fleck der Niederlande.
Wer gerade jetzt zur Ferienzeit ein Ziel mit dem Radl sucht, der sollte sich das Schokland nicht entgehen lassen. Mitten im Nordostpolder liegt ein Mysterium: Die ehemalige Insel Schokland. Ein Ort zwischen Land und Wasser, an dem schon seit Jahrhunderten Menschen wohnen. Als der Nordostpolder trocken gelegt wurde, wurde Schokland eine Insel auf dem Trockenen. Weltweit wird heute das Schokland als ein Symbol des Kampfes der Niederländer gegen das Wasser gesehen. Bis heute, im ständigem Kampf mit der Natur.
Meine Reise beginnt heute im urigen Fischerdorf Urk am Ijsselmeer – eine wahre Perle der Provinz Flevoland. Obwohl Urk keine Insel mehr ist, ist der typische Charakter von Urk erhalten geblieben. Das Inselgefühl lebt nach wie vor. Die Fischerei steht Vordergrund, und sein Leuchtturm gestaltet die alte Skyline die wohl abertausende an Postkarten ziert. Von Urk geht’s weiter in Richtung Kettelmeer.
14 Millionen Kubikmeter des reichsten Schlamms aus holländischen Kanälen
Mittig vom Kettelmeer befindet sich das im Radius 1 km große Ijsseloog (Ijsselauge), der wohl schönste aber auch gleichzeitig fieseste Fleck der Niederlande. Das Schlammdepot IJsseloog ist das rustikale Zentrum eines wirbelnden Umweltkorkens. 14 Millionen Kubikmeter des reichsten Schlamms aus holländischen Kanälen, alten Häfen, schmutzigen Kanälen und stinkenden Kanälen werden dort gesammelt. Alles aus feuchten Gebieten was über die großen Flüsse kommt, die einst mit schweren Chemikalien kontaminiert waren, findet man auf Isseloog. Aber im Auge dieses Umwelt-Hurrikans, oben auf dem “Gifgürtel”, ist es tatsächlich schön.
Eine dicke, saubere Lehmschicht am Boden der Wanne lässt nichts durchdringen, und das Wasser aus dem Kettelmeer, das von außen eindringt, verhindert das Austreten von Schmutz. Das Ijsseloog kann man übrigens nicht betreten. Witziger weise ist dort Naturschutzgebiet, und viele Tiere wie z.B. Adler und andere seltene Vogelarten haben sich dort niedergelassen.
Wendet man sich vom Ijsseloog ab, so beginnt das wahre Schokland. Eine atemberaubende Landschaft, die vieles aus dem Kampf gegen das Wasser erzählt. Passiert man nach dem Schokland die Ortschaft Emmeloord, so hält einem eine ziemliche lange gerade auf Trapp. Wer braucht schon Berge, wenn er Gegenwind haben kann? Es ist sehr ruhig in dieser Region, und die Straßen außerhalb der Bundesstraße hat man meist für sich alleine.
Hinter der Ortschaft Espel wartet, bevor man am Deich zurück nach Urk fährt aber noch eine tolle Besonderheit auf dem Radler: Der Windpark Noordoostpolder. ESPEL Mit einer jährlichen Produktion von rund 1,4 Milliarden kWh sauberem und nachhaltigem Strom ist der Ertrag vergleichbar mit dem Stromverbrauch von mehr als 400.000 Haushalten.
Es ist es die Stille die trotz der Windräder die Überhand hat.“
Der Windpark Noordoostpolder leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen des Klimaabkommens und ist eine wichtige erneuerbare Energiequelle für die Niederlande. Darüber hinaus bietet der Windpark Arbeitsplätze, lockt Besucher in den Polder und trägt auf seine Weise dazu bei, den Polder und die Niederlande im In- und Ausland bekannt zu machen.
Fährt man mit seinem Radel zwischen den Windrädern, wird eine Sache sofort erkannt: Es ist es die Stille die trotz der Windräder die Überhand hat.
Fazit :
Eine traumhafte und abwechslungsreiche Tour durch die Noordoostpolder. Jedes Fahrradherz wird belohnt, und eine Wiederholung ist wohl bei jedem garantiert! Eine Perle im Königreich!