Vom Winde geweht! Eine Radtour von Berlin über Potsdam nach Brandenburg an der Havel Teil 1
Wer heutzutage regelmäßig eine Fahrradtour antritt, hat bereits viele Dinge in der Planung ausprobiert. Ob auf eigene Faust, per Kartenmaterial oder via Navigation, die Möglichkeiten sind sehr vielfältig sich auf eine Tour vorzubereiten. Auch ich überlasse meine Touren nicht ganz dem Zufall. Oftmals lese mich ein oder nutze zur Planung eine Software, deren Route später abgefahren wird.
Das Wetter kann ich natürlich am Tag der Tour nicht beeinflussen – aber man kann es sich tatsächlich zunutze machen. Nicht umsonst heißt eine meiner bisher schönsten Touren „Vom Winde geweht!“ und dieses Mal bin ich nicht alleine unterwegs: Ich habe die wohl beste Begleitung, die man sich wünschen kann! Genau genommen bin aber ich die Begleitung und somit freue ich mich, dass meine Ansicht lieber alleine zu fahren, sich kurzfristig doch noch geändert hat. Denn vorab: Es ist ein traumhafter Fahrradtag geworden!
Berlin, 02. Juni 2021. Ich stehe mit meinem Fahrrad überpünktlich am Berliner Ostbahnhof an dem mir zugewiesenen Gleis und beobachte aus dem Augenwinkel, wie sich der Zeiger der großen Bahnhofsuhr kaum bewegen will. Nervös, unsicher und unbeholfen schaue ich in jene Züge, die auf meinem Gleis halten, voller Erwartung meine Verabredung für die heutige Fahrradtour nicht zu verpassen. Ich bin das erste Mal in Berlin, und als tiefer Niederrheiner muss ich gestehen, dass ich noch nie mit der S-Bahn gefahren bin! Was sich gestern bei meiner Ankunft mit dem Auto als „geschmeidig“ dahingestellt hat, will heute überhaupt nicht funktionieren. Alles hier ist überdimensional und extrem schnell getaktet. Die Hektik, die mit jeder Durchsage wie aus dem Nichts hereinbricht, hat mich neben dem ganzen Durcheinander von Bahngleisen, Rolltreppen und Hinweistönen bereits am Eingang des Bahnhofes total übermannt.
Ich merke, wie verkrampft ich mein Fahrrad festhalte, und schmunzle gleichzeitig über den Gedanken, wie hilflos ich wohl aus der kurzen Perspektive eines Pendlers wirken muss, der mich beim Halt von seinem Sitzplatz aus zufällig in Augenschein nimmt. Doch dann ist es so weit. Wie in einer verlangsamten Zeitblase kommt pünktlich der richtige Zug und neben mir, mit dem Fahrrad an der Hand, und einem kräftigen „Guten Morgen“ steht auf einmal tiefenentspannt meine Verabredung Beatrice Poschenrieder.
Beatrice ist genau wie ich ein Riesen-Fan des Radfahrens, nebenher betreiben wir auch beide eine Radtouren-Webseite, wo die erlebten Touren nicht nur vorgestellt, sondern dem Leser auch zum Nach-Radeln angeboten werden. Da Beatrice aber auf ihrer Webseite eine ganz besondere Art der Tourenvorstellung betreibt (dazu später mehr), kam es, dass sie mich einlud, mal eine gemeinsame Fahrradtour auf ihre Art zu machen. Mit der Ankunft von Beatrice wechselte auch gleichzeitig meine Unsicherheit, denn ab jetzt übernahm sie wie eine erfahrene “Customer Assistant der Deutschen Bahn” die Regie, sodass ich nicht weiter über irgendeine Anschlussverbindung nachdenken brauchte. Getreu der Situation “Betreutes Zugfahren” konnte ich mich prima auf diese Vorgehensweise verlassen; kurze Zeit später standen wir munter am Bahnhof Grunewald – unser Startpunkt.
Die kleine zierliche Beatrice auf einem Trekkingrad ohne E-Antrieb, ich großer Kerl auf einem E-Bike: Man sollte meinen, dass das nicht so gut passt für einen langen Radausflug, aber nein, wir grooven uns sehr schnell und intuitiv aufeinander ein. Im Nu sind wir auf einem schnurgeraden Radschnellweg, der entlang der Stadtautobahn führt. Diese „Waldfahrradautobahn“ heißt Königsweg, der später in den Kronprinzessinnenweg übergeht, von sportlichen Berlinern liebevoll “Krone” genannt. Die tolle breite Straße führt zum Großteil durch den Grunewald und ist auch bei Inlineskatern, Joggern und Läufern sehr beliebt. Autos haben dort nichts zu suchen, denn es ist eine der ältesten Radstraßen Berlins.
>> Zu einstigen Mauerzeiten wurde der Grunewald, das größte Waldgebiet im Westen der Stadt, von Spaziergängern und Radfahrern förmlich überlaufen. Heute vergisst man manchmal, dass man sich inmitten einer Millionenstadt befindet. Zu beiden Seiten wird der Grunewald von Wasser gerahmt: im Westen von der Havel, im Osten von der Seenkette. Durchschnitten wird der Wald von der “Avus”, der als Rennstrecke gebauten Autobahn, und der parallel liegenden Eisenbahntrasse.<< Quelle: Berlin.de
Für uns ergibt diese breite Radstraße die erste Möglichkeit, beim heutigen Kaiserwetter übers Radfahren zu sprechen. Schnell sind wir beim Thema Planung. Denn eine Sache war kein Zufall – und das ist der Wind!
Mache ich gerne Wind-unabhängige Rundtouren, so hat sich Beatrice auf ihrer Webseite >>Beste-Radtouren<< ein sehr interessantes System ausgedacht, das einem ermöglicht, in und um Berlin und in ganz Brandenburg fast ohne Gegenwind zu fahren. Das spart Kraft, die Touren können gerne auch mal sehr lang werden und genau das ist auch der Antrieb von Beatrice: “Ohne Anstrengung ganz weit radeln und diese unglaublich herrliche Radregion Berlin- Brandenburg weitläufig erkunden!” Für die Planung ihrer Routen – immer erst am Vorabend vor dem Ausflug – schaut sie sich nicht nur an, in welchem Bereich Brandenburgs das Wetter am besten wird, sondern auch wie der Wind wird – und legt die Strecke genau so, dass der Wind nie von vorn, sondern möglichst viel von hinten und nur ein bisschen von der Seite kommt. Eine weitere plausible Feststellung: “Brandenburg ist nämlich ein flaches Bundesland, da weht fast immer ein Wind! Und ich hab sowas von überhaupt keine Lust, stundenlang mit Gegenwind zu kämpfen! Radtouren sollen Spaß machen, nicht in Quälerei ausarten.“ Auf ihrer Webseite klickt man die entsprechende Windrichtung an und bekommt eine fette Liste mit passenden Routenvorschlägen in ganz Berlin-Brandenburg. Und neben den Touren für acht Windrichtungen gibt´s auch welche für “wenig Wind/ Windstille“.
Logischerweise hat die Chefin auch unsere heutige Strecke mit Rückenwind ausgesucht; es hat vormittags Nordost-, nachmittags Ostwind, perfekt für die über 80 km, die wir überwinden werden. So erreichen wir mühelos bald die “Badewanne der Berliner”. Gemeint ist natürlich der Große Wannsee. Er misst an seiner tiefsten Stelle rund zehn Meter und ist Lebensraum von unzähligen Fischarten und Pflanzen. Neben Kunst und alten Villen hat der Wannsee eine besondere Bedeutung für die Berliner Bürger. Er ist geschichtsträchtig und gleichzeitig ein topgepflegtes Erholungsgebiet: Von Paddeln, Windsurfen, SUP bis zum Segelboot und Ausflugsdampfer ist dort alles möglich, natürlich auch Baden und Schwimmen.
Wir genießen ein wenig die Aussicht und eine Bäckerei vor Ort lädt ein, ein wenig Proviant einzukaufen. Zurück auf den Rädern erreichen wir nach kurzer Zeit über die Pfaueninselchaussee den Anleger zur Pfaueninsel. Der preußische König Friedrich Wilhelm II. verweilte gerne mit seiner langjährigen Mätresse auf dieser kleinen Inseloase. Schloss Pfaueninsel, das kleine weiße Schloss, das 1794 nach den Plänen des Herrschers – und nach dem Geschmack der Epoche – errichtet wurde, wurde als Scheinruine errichtet. Im frühen 19. Jahrhundert entwarf der Gartenarchitekt Joseph Peter Lenné einen englischen Garten auf der Insel. Der Park, der zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, ist heute ein Naturschutzgebiet. Aber was wäre die Pfaueninsel schon ohne ihre Pfauen? Viele frei laufende Pfauen können auf der Insel gesehen werden. Es ist schon ein toller Anblick, wenn ein Pfau mit seinen langen schillernden Schwanzfedern ein Rad schlägt. Fahrräder dürfen nicht mit auf die Insel. Es gibt aber Gelegenheit, das Fahrrad am Anleger zur Insel abzustellen.
Wir betreten nicht die Pfaueninsel, sondern fahren weiter auf dem Uferweg an der Havel entlang. Dieser Weg ist ein schöner Waldweg mit permanentem Blick aufs Wasser. Unterwegs lockt die ein oder andere Badestelle zur Abkühlung, aber wir haben keine Zeit dafür 🙂 Auf der anderen Uferseite kann man die Heilandskirche von Sacrow sehen. Seit den 1990er Jahren wurde sie restauriert und ist nun fester Bestandteil der Potsdamer Havellandschaft. Wie ein kleines Bollwerk ist sie direkt am Wasser gebaut. Mit ihrem italienischen Stil, dem frei stehendem Glockenturm wirkt sie schon fast ein wenig befremdend und exotisch.
Gegen Ende des Uferwegs erreichen wir nacheinander mehrere Denkmäler, die zum Schlossgarten Glienicke gehören: das Jägertor, das ehemalige Maschinen- und Gärtnerhaus, das Hirschtor und schließlich das Casino. Alle Gebäude haben einen wunderschönen mediterranen Flair. Wüsste man es nicht besser, so könnte man einem Fremden hier ein „Stück Italien“ verkaufen. Diese Optik kommt aber nicht von ungefähr: Das Schloss Glienicke liegt weiter im Park und ist für uns von unserer Route aus nicht einsehbar. Hier aber eine kleine Beschreibung zum Aussehen:
>> Die heutige klassizistische Form des ehemaligen Gutshauses aus dem Jahr 1753, mit dem Anspruch einer italienischen Villa, geht auf Umbauten und Erweiterungen zurück, die der Architekt Karl Friedrich Schinkel 1825 vornahm. Nach dem Tod Prinz Carls 1883 verwahrloste das Gebäude zusehends. Während des Zweiten Weltkriegs erfolgte eine Fremdnutzung als Lazarett und nach dem Krieg kurzzeitig als Offizierskasino der Roten Armee. Ab den 1950er Jahren beherbergten das Schloss und die anschließenden Nebengebäude ein Sporthotel und ab 1976 eine Heimvolkshochschule. Seit Ende der 1980er Jahre wird das Schloss als Museum genutzt, das Schinkel-Möbel und Kunstgegenstände ausstellt, die zum großen Teil aus dem Besitz des Prinzen Carl stammen. << Quelle: Wikipedia
Am Casino vom Schloss Glienicke machen wir eine kleine Pause. Im Hintergrund kann man bereits die Glienicker Brücke sehen, die unser nächstes Ziel sein wird. Diese Brücke birgt eine besondere Geschichte aus dem Kalten Krieg; nicht umsonst wird sie auch “Die Brücke der Spione” genannt.
Wenn wir an Reisen zwischen Ost- und Westdeutschland während des Kalten Krieges denken, haben wir normalerweise den berühmten Checkpoint Charlie im Sinn. Dieser Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin an der Friedrichstraße war nur für Ausländer und Angehörige der Alliierten zugänglich. Checkpoint Charlie war einer von drei von den Alliierten kontrollierten Übergängen. Natürlich gab es auch Checkpoint Alpha und Bravo: Checkpoint Alpha war der Helmstedter Grenzübergang auf der Autobahn, die West- und Ostdeutschland verbindet, Checkpoint Bravo war der Autobahnübergang zwischen Ostdeutschland und West-Berlin. Aber es gab noch einen weiteren Kreuzungspunkt, wenn auch nicht für die breite Öffentlichkeit: Die Glienicker Brücke. Sie überquert die Havel und verbindet den Berliner Stadtteil Wannsee mit der Stadt Potsdam. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Brücke hauptsächlich von alliierten Streitkräften genutzt, die vom französischen, britischen und amerikanischen Sektor Berlins zur Militärpräsenz in Potsdam reisten. 1952 wurde die Brücke für Bewohner Westdeutschlands und der alliierten Sektoren Berlins geschlossen. Und nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde sie auch für Bürger der DDR geschlossen. Ironischerweise beschloss die Regierung der DDR, sie in “Brücke der Einheit” umzubenennen. Da die Brücke ein leicht zu überwachender Grenzübergang zwischen Ost und West war, nutzten die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion sie als Ort für den Austausch gefangener Spione oder angeblicher Spione. Der erste war der des sowjetischen Spions Rudolf Abel und des gefangenen amerikanischen Piloten Gary Powers im Jahr 1962. Aber es folgten mehrere weitere Austausche. Der letzte fand 1986 statt, viel sichtbarer für die Öffentlichkeit als je zuvor und verbunden mit viel Medienrummel.
Heute ist die Brücke eine reine Verkehrsbrücke. Sie verbindet die Landesgrenzen zwischen Brandenburg und Berlin – natürlich auch die Stadtgrenze zu Potsdam. Wer sich die Brücke genauer anschaut, wird feststellen, dass sie immer noch aus zwei unterschiedlichen Grüntönen besteht. Diese Farbunterschiede zeigen bis heute die ehemalige Trennung zwischen Ost und West.
Direkt auf der Potsdamer Uferseite flankieren die Kolonnaden mit ihren Säulen und Brüstungen beidseitig die Straße. Die als Sandstein ausgeführte Anlage ist gemeinsam mit der Brücke Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin. Wir radeln weiter am schönen Ufer des Jungfernsees und passieren die “Schwanenbrücke” über den Hasengraben. Ab hier beginnt der große und wunderschöne südöstliche Teil des Parks “Neuer Garten”, der noch viele Überraschungen enthält. Es ist herrlich in diesem Park zu radeln.
Wir erreichen die Einsiedelei, ein kleines Holzhaus ohne Fenster. >>Die Einsiedelei am Potsdamer Jungfernsee, auch Eremitage genannt, wurde 1796 von Friedrich Wilhelm II. im Neuen Garten auf der in den Jungfernsee vorspringenden Landzunge „Am Quapphorn“ in Potsdam angelegt. Die Baumeister waren Carl Gotthard Langhans und J. G. Brendel. Es handelte sich um einen kleinen Pavillon aus Holz ohne Fenster, der sein Licht nur durch eine Öffnung im Dach erhielt. Die Außenhaut war aus Eichenborke. Brabanter und weißer italienischer Marmor wurden für den Fußboden verwendet. In der Raummitte befand sich eine Weltkarte mit Marmorintarsien von Heinrich Friedrich Kambly (1750–1801). An der Decke waren figürliche Darstellungen der acht Planeten angebracht. Gipsfiguren von Constantin Philipp Georg Sartori schmückten die vier Ecken des Raumes. Der Pavillon wurde infolge des Mauerbaus 1964 komplett abgetragen. Teile der Innenausstattung konnten gesichert und von der Schlösserverwaltung eingelagert werden. Die Restaurierung des erhaltenen Sockels begann 1995/96, mit dem Wiederaufbau wurde 2007 begonnen, vorerst jedoch ohne eine Innengestaltung. << Quelle: Wikipedia
Nach der Einsiedelei zeigen sich erst die wahren Ausmaße dieses Parks. Neben der Gasthausbrauerei Meierei, die selbst ausschaut wie ein Schloss, hat die Route im Park noch einiges zu bieten, etwa Schloss Cecilienhof, einen weiteren See (Heiliger See) sowie das atemberaubende Marmorpalais. Wer den Park zusätzlich zur Route erkunden möchte, wird noch viele weitere interessante Punkte finden, z. B. das Schindelhaus für die damaligen Angestellten von Schloss Cecilienhof.
>>Das Marmorpalais liegt romantisch auf einer Terrassenanlage direkt am Seeufer vom Heiligen See. König Friedrich Wilhelm II. ließ das mit schlesischem Marmor verkleidete Bauwerk 1787–1793 als Sommerresidenz errichten. Sein Architekt Carl von Gontard schuf damit das erste und einzige preußische Königsschloss im Stil des Frühklassizismus. Dem musisch veranlagten und dem Gedankengut der Rosenkreuzer verbundenen König diente Schloss und Garten als privater Rückzugsort. Die besondere Atmosphäre des Neuen Gartens begeistert noch heute seine Besucher: Die nach englischem Vorbild gestaltete, großzügige Anlage bietet weite Sichten in die Havellandschaft bis hin zur Pfaueninsel mit dem Schloss. Die vielen kleinen, mystischen Gartenarchitekturen wie die Pyramide erzählen von den Vorlieben des einstigen Bewohners.>> Quelle: spsg.de
Unterhalb der Terrasse liegt am Seeufer die ehemalige Schlossküche im Stil einer Tempelruine. Der halb versunkene Tempel wurde 1788–1790 von Langhans gestaltet. Ein unterirdischer Gang verband sie mit dem im Erdgeschoss liegenden Grottensaal, der in den Sommermonaten als Speisesaal genutzt wurde. Auch mich hält in diesem Moment nichts mehr auf dem Fahrrad: Unglaublich, wie schön diese Anlage ist.
Weiter entlang dem Ufer vom Heiligen See wird mir erst so richtig bewusst, welche Ruhe dieser Park ausstrahlt. Die zum Teil breiten Alleen, die vielen alten Bäume und schönen Gebäude mit ihren gestalterischen Verbindungen zu den Gärten von Sacrow, Pfaueninsel, sowie Glienicke lassen nur erahnen welche zentrale Rolle der “Neue Park“ in dieser Gartenlandschaft hat. Mit seiner Größe von über 100ha bietet er eine unglaubliche Vielfalt an Erholung.
Wir radeln weiter in Richtung Potsdam-Zentrum. Hier wird es gleich um einiges belebter – schnell hat die Stadt den Radler fest im Griff. Potsdam ist die bevölkerungsreichste Stadt des Landes Brandenburg und deren Hauptstadt. Sie steckt voller Geschichte und bemerkenswerter Sehenswürdigkeiten. Preußische Könige und der deutsche Kaiser nutzten die Stadt bis 1918 als Residenz. Ein Großteil ihrer Architektur und Sehenswürdigkeiten wurde in dieser Zeit gebaut, was der Stadt ihren historischen Charme verleiht. Ich merke, wie meine Augen und der Hals die Funktion eines Periskops übernehmen. An allen Ecken und Kanten gibt es ein Highlight nach dem anderen. Nicht schlecht staune ich, als wir gemeinsam das “Holländische Viertel” passieren. Hier schaut es tatsächlich aus wie in meiner Nachbarstadt in den Niederlanden.
Im “Holländischen Viertel” befinden sich 134 rote Backsteinhäuser, die im 18. Jahrhundert von Baumeister Jan Boum erbaut wurden – für holländische Handwerker, die König Friedrich Wilhelm I. – der Soldatenkönig – nach Potsdam geholt hatte. Das historische Gebiet erstreckt sich über vier Stadtblöcke (Karrees) und beherbergt die größte Anzahl von Häusern im niederländischen Stil außerhalb der Niederlande. Ein geschäftiger Teil der Stadt mit vielen Shops und urigen Cafés.
Dazu sage ich nur: Leuk, prachtig en mooi! <– Was übersetzt übrigens “Schön, schön und schön!“ bedeutet.
Wir erreichen die schöne Innenstadt von Potsdam. Erstaunlicherweise ist es hier nicht überlaufen. Die Brandenburger Straße lädt ein sich ein wenig intensiver umzuschauen. Neben den einzelnen Geschäften, Cafés und Restaurants gibt es sogar ein wenig Musikdarbietung. Die Athmosphäre der Innenstadt ist wirklich toll! Schnell lockt der Hunger; Beatrice und ich schauen uns ein wenig um, welches Restaurant noch ein schönes Plätzchen zu bieten hat. Sie empfiehlt ein asiatisches Restaurant direkt auf der Brandenburger Straße, die Auswahl hätte nicht besser sein können!
Wir genießen… Nicht nur die Gegebenheiten, die wir gemeinsam mit der bisherigen Tour erleben konnten, sondern auch die üppigen Portionen, die uns vom Asiaten serviert werden. Zusätzlich beobachten wir ein wenig das Tummeln der Passanten. Beatrice gibt mir bereits den nächsten Tipp, welche Süßspeise auf keinen Fall in Potsdam ausgelassen werden darf. Mit einem Wink in Richtung Brandenburger Tor von Potsdam picke ich mein Gemüse voller Erwartung, was ich heute bei diesem Kaiserwetter noch alles erleben darf.
Fazit: Du sollst soll den Tag nicht vor dem Abend loben! – Aber bis jetzt ist alles perfekt! Mit Beatrice an meiner Seite haben sich meine Erwartungen bereits voll übertroffen. Eine perfekte Route, ein perfekter Wind sowie eine perfekte Begleitung! Vielleicht heißt die Seite nicht umsonst Beste-Radtouren.de Ich kann den zweiten Teil vom heutigen Tag jedenfalls kaum erwarten!
Die Gpx Datei findest Du auf Beste-Radtouren.de
One Comment
wanderlust
Toller Vorschlag, sichrlich eine tolle Fahrradtour und mit einem Elektrobike würde es bestimmt auch Spass machen. Würde gerne einen Erfahrungsbericht darüber lesen. Beste Grüsse