Die defekte Zeitmaschine – I´AMsterdam
Die defekte Zeitmaschine. Kennen Sie den? Den Film wo der Jugendliche Marty McFly mit Hilfe einer von Dr. Emmett L. Brown entworfenen Zeitmaschine in die Vergangenheit gelangt?
Eine solche Maschine muss es wohl auch bei der Stadtplanung der Hauptstadt der Niederlande gegeben haben. Nur mit dem Unterschied, dass diese Zeitmaschine wohl durch einen mutmaßlichen Defekt oder Benutzerfehler, so ziemlich alles an Raumzeit und Stilepochen, bei Ihrer scheinbar intensiven Nutzung zusammengewürfelt hat.
Zwischen Batman und Robin in Kuhgestalt, alten Grachten gesäumt von kippenden Giebelhäusern, Mühlen, sowie modernste Hochhäuser mit Schaukeln auf dem Dach, liegt das maritime und gleichzeitig futuristische Zeitkontinuum Amsterdam. Und auf der gegenüberliegenden Seite das Mekka der Kunst und der alternativen Lebensweise.
I (Am)sterdam, so beeindruckend begrüßt einen zu Recht die Metropole, die es wie keine andere geschafft hat, Geschichte mit modernem Großstadtflair, so überzeugend skurril zu verbinden.
Und dazu kommt die „Geselligkeit“! Die Geselligkeit [Gezelligheid ] ist ein in einem Niederländer lebender Neurotransmitter irgendwo zwischen Dopamin, und Noradrenalin. Er ist körpereigen und entsteht meist gegen Abend, dann, wenn man sich mit Freunden und Bekannten trifft, um einen Tag ausklingen zu lassen. Die „Geselligkeit“, hat eine unglaublich schnelle Inkubationszeit. Reicht die Halbwertszeit der „Geselligkeit“, in der Regel nur bis zum nächsten Tag, so kann man in den Niederlanden legal und öffentlich auch dieses Gefühl der „Geselligkeit“, in unzähligen Shops käuflich erwerben und verlängern. Selbst der unerfahrenste Tourist in Amsterdam wird zwangsläufig und automatisch durch Zuhilfenahme seiner olfaktorischen Wahrnehmung schnell einen solchen Shop lokalisieren.
Aber passen Sie bei Ihrer Lokalisierung auf! Nicht das sie aus Versehen das Heiligtum der niederländischen Hauptstadt ohne Fahrrad betreten! – DIE FAHRRADWEGE . Spätestens dann wechselt nämlich diese „Gezelligheid“ in einem nicht definierbaren neuen Neurotransmitter! Und zwar in einem Agroinferno! Und wer nun im Gegenzug glaubt, dass man in Amsterdam eine gemütliche Fahrradtour machen kann, der sei herzlich eingeladen das ganze nach deutscher “Relaxmanier” auszuprobieren! Auf den Fahrradschnellwegen und im gesamten Zentrum, blüht nämlich auf vielen Straßen eine Wiese, nicht von Tulpen, sondern aus Mittelfingern!
In Amsterdam ist das Radfahren ein Kult, und eine echte Tatsache der reinen Fortbewegung ohne Auto. Die A40 im deutschen Ruhrgebiet- zum Feierabend oder in seiner besten Baustellenzeitzeit, vermittelt im Vergleich zu den Radschnellwegen im Zentrum von Amsterdam zur “Rush Hour” den tiefsten inneren Seelenfrieden! Was von außen schön mit System zu betrachten ist, ist auf dem Radschnellweg gerade für Neulinge eine echte Herausforderung.
Amsterdam ist kompakt gebaut, eine kompakte Braut. So möchte sie auch behandelt werden. Eine Diva, mit tausend kindlichen Flausen und vielen bunten Facetten im Kopf, welche immer nach Bestätigung durch das außergewöhnliche sucht. Eine traumhafte Metropole, die gleichzeitig konträr und homogen ist. Amsterdam ise eine Stadt die sich immer neu behauptet, und dennoch seinen Ursprung behält. Würde man sein tiefes Inneres suchen, oder via Yin und Yang die Kräfte verteilen, so würde man schnell zu dem werden, was die Stadt vermittelt. I AM[STERDAM]
Fazit : Fahr hin, Entdecke! (auch das Versteckte), Lebe es! Und Dir wird es besser gehen als jäh zuvor! Aber vergiss Dein Fahrrad nicht, denn das wird Deine Zeitmaschine für den Titel “Zurück in die Zukunft” werden!