Highway to Hell – Operation Market Garden
Highway to Hell – Operation Market Garden. Dieser Deckname war Bestand des größten Lufteinsatzes der Geschichte im 2. Weltkrieg.“Market“ zu Luft, und “Garden“ zu Land. Mit dem Rad erkunde ich die “Befreiungs-Route“ rund um Overloon. Jeder Meter meiner heutigen Tour musste 1944 mühselig von den Alliierten zurückerobert werden. Ein Gefühl das mich auch heute, so nah an der deutsch-niederländischen Grenze lebend immer noch bewegt. Zig tausende alliierte Fallschirmjäger sollten im September 44 die noch intakte Brücke von Arnheim einnehmen, diese Stellung festigen, und u. a. auf schweres Panzergerät warten, damit der Krieg durch Einzug über den Niederrhein zum Ruhrgebiet* (*die damalige Waffenschmiede der Wehrmacht) schnell zum Ende kommt.
Dieser ambitionierte Plan vom damaligen britischen Feldmarschall Bernard Montgomery war gewagt, und umstritten. Wo hingegen die erste Welle der Fallschirmjäger noch reibungslos funktionierte, endete die zweite Welle ins Verderben. Schlechtes Wetter, falsche Landungen, und eine schlechte Koordination führte dazu, das die Fallschirmjäger mit Ihren Jeeps und Gewehren, den schweren deutschen Panzern Typ “Tiger“ mit nichts entgegenstanden. Die Nachschubwege waren zu weit, und die einzige leistungsfähige Straße von Eindhoven nach Arnheim entwickelte sich zum „Highway zur Hölle“, auf dem zahlreiche Panzer von der deutschen Abwehr abgeschossen wurden.
Erst mit einer riesigen Verspätung konnten die Alliierten die Stadt Nimwegen verlassen, um das letzte Fünftel des Weges zum Niederrhein in Angriff zu nehmen. Die Soldaten in Arnheim mussten hingegen kapitulieren. Nach der teilweise misslungenen Operation Market Garden versuchten die Alliierten, aus dem gewonnenen Korridor nach Osten auf die deutsche Reichsgrenze vorzustoßen, steckten aber schon nach kurzer Zeit fest. Am 30. September gingen die Alliierten zum großen Angriff mit der speziell zu diesem Zweck angerückten 7. amerikanischen Panzerdivision über. Es war der Beginn einer der erbittertsten Feldschlachten in Westen von Europa. Erst am 16. Oktober galt die Region Overloon als besiegt. Der Ort selbst war aber vollständig zerstört. Viele weitere mühselige Schlachten mussten aber noch bis Richtung Ruhrgebiet bestritten werden.
Es war der Beginn einer der erbittertsten Feldschlachten in Westen von Europa
Das Kriegsmuseum in Overloon ist jede Reise wert! Unmittelbar nach Kriegsende wurden sehr viele maschinelle Überbleibsel vor Ort belassen, repariert und dort bis heute ausgestellt. Schnell wird erkannt was in Overlon 1944 los war. Mahnend stehen auf der Befreiungstour von Overloon diverse Infostationen, und ein Audio begleitet den punktuellen Ort mit einem Tatsachenbericht.
Fazit :
Heute, im Januar 2018 hat man mir (abgesehen von einer tollen Natur und einer spitzen Radtour) durch das Aufrechterhalten der Geschichte wieder aufgezeigt wie grausam und unvorstellbar ein Krieg sein kann. Gerade nach dieser nicht alltäglichen Tour merkt man, wie wichtig es ist, permanent am Frieden zu Arbeiten!
Weitere Infos:
liberationroute.de
liberationroute.de/the-netherlands/stories/o/operation-market-garden
oorlogsmuseum.nl/de/krieg-gehort-in-ein-museum/die-geschichte/die-schlacht-bei-overloon
oorlogsmuseum.nl
bevrijdingsmuseum.nl